ZEITTAFEL ZUR GESCHICHTE VON CAPELLE AB 1701 BIS 1900
1701 Kirchenbuchnotiz: "Am 24. 7. hat mein hochedIer Herr die Kirche oder das Heiligtum des sogenannten Ortes Capellen geweiht, vom obengenannten Höchsten und Hochwürdigsten Bischof und Fürsten gestiftet und errichtet - sowie darinnen den Hochaltar zu Ehren des hl. Bischofs und Martyrers Dionysius (geweiht) und in ihm Reliquien der hl. Martyrer Bonifacius und Clemens eingeschlossen und Ablässe - wie unten - und das Jahresfest (Kirchweihfest) auf den 6. Sonntag nach Ostern festgelegt.'

Die oben erwähnten Ablässe waren: "in die consecrationis huiusmodi indulgentiam unius anni, in anniversario autern quadraginta dierum.'

Der Konsekrator war Weihbischof johann Peter; mit dem Stifter und Erriditer der Kirche ist Fürstbischof Friedrich Christian gemeint.

Vikar in dieser Zeit war Franz Anton Sdimöler.

1702 Verkauf von Ichterloh und Nebengütern durch

einen Sohn der einzigen Tochter von Heinrich von Ascheberg, Elisabeth Margarethe, verheiratet mit Robert von Romberg, an die Abtissin zu Neuenherse für 109.000 Reichstaler.

1704 Die Plätze in der Capeller Kirche wurden gegen Entgelt verkauft, u. a. an Haus Ichterloh 6 Plätze, an den Vikarius 3 Plätze, an den Schulmeister i Platz, sowie an die Eingesessenen Weckendorp, jagetho, Schulze-Capellen, Crasspott, Tros, Wesselmann, Wittkamp, Bachtrop, Schürmann, Schlering, Berlemann, Heiling, Altfeld, Stattmann, Dickmann, Schlotmann, Holtmann, Bleckmann, Schlüter, Hölscher, Ripphege, Wöstmann u. a.
1705 Wilhelm Ferdinand von Plettenberg wird zum Erben des gesamten Besitzes Nordkirchen eingesetzt.
27.7.1718 Freiherr Ferdinand von Fürstenberg kauft Haus Ichterloh von der Abtissin zu Neuenherse, Johanna Maria Catharina von Winkelhausen, zum Preise von 100.000 Reichstaler. Damit ging auch das Patronat über die Kapelle in Ichterloh bzw. der Kirche von Capelle an den Freiherrn von Fürstenberg über.
1727 - 1730 Renier Roidkin, ein Landschaftsmaler des 18. Jahrhunderts, gebürtiger Wallone, in Spa (Belgien) wohnhaft und am I3.3.1741 verstorben, fertigt eine Tusche-Skizze von Capelle an.
1732 - 1741 Der Schmid Negeler hat das Schloß an der Capeller Kirchentür ausgebessert. Das bestätigt Johann Bernhard Höyer, Stellvertreter des Lehrers.
1743/44 Der Gerichtsbote Johannes Locke bestätigt den Empfang einer Entschädigung für Dienstleistungen beim Durchmarsch Hannoverscher Truppen.
1746 Meister Suerholt hat die Kirchenuhr gereinigt und "zum gangbaren Stand gebracht". Dieses bestätigen Heinrich Schulte zur Capellen, Ferdinand Schlering und Dietering Schulte-Efting.
1790 Die Einkünfte der Vikarie Capelle bestanden aus Abgaben, die Schulze-Ehring in Ascheberg, Hülswitt in Lüdinghausen, Temmann in Capelle, das Haus Ichterloh und andere zu leisten hatten. Zu dieser Zeit hat Lehrer Schenkwald das Kircheneinkommen verwaltet.
17.7.1792 Friedrich Leopold von Fürstenberg aus Herdringen bestätigt die Baufälligkeit der Capeller Kirche.

Weiter stellen der Zimmermeister Thillmann aus Werne und der Maurermeister Schivell aus Seppenrade eine totale Baufälligkeit an der Kirche fest. Der Regen fällt durch das Dach auf den Altar, Risse sind im Mauerwerk und im Gewölbe

1800 Im Capeller Beifang stand ein Galgen (heute Galgenkamp).
1802 - 1803 Ende der bischöflichen Regierung im Münsterland. Capelle über Werne zum neuen Kreise Lüdinghausen gehörig, wird preußisch (23. 2. 1803 Durchführung der Säkularisation).
1803 Das Kloster Cappenberg wird aufgehoben. Das Archidiakonat Werne erlosch. In Capelle Aushilfe in der Seelsorge durch Werne.
1806 Das münsterische Intelligenzblatt berichtet unter dem 4. April, daß das Anwesen der Witwe Stoffer öffentlich und meistbietend verkauft werden soll.

Weiter schreibt das Blatt, daß in der Nacht vom 25. auf den 26.1. in der Wirtschaft Johann Heinrich Soddemann ein Einbruch verübt wurde. Entwendet wurden 8,5 Pfund beste blaue Kaffeebohnen, Wert: 56 Rthl., 16 ggr, eine halbe Kiste Candy-Zucker, 25 Mannshemden, 1 Meerschaumpfeife mit Silber beschlagen, 30 Stück Frauenhemden, 1 weiße seidene, mit Gold und goldenen Borden besetzte Frauenkappe, 6 weiße Frauenkappen und weitere Gegenstände.

1804 - 1812 Durch Napoleon werden Wirren und wechselvolle Verhältnisse ausgelöst. Der Landkreis Lüdinghausen existiert nicht mehr.
1808 Schulze-Capelle als Vorsteher bezeichnet.
1809 Capelle wird als Filialdorf im Großherzogtum Berg genannt. Großherzog war Napoleon.
1810 Sämtliche Eingesessenen des Beifangs Capelle sind verpflichtet, sooft das Eis auf der Schloßgräfte in Nordkirchen trägt, und sooft es nötig befunden wird, auf Anforderung -zu eisen, das heißt, die Eisdecke zu beseitigen.
1813/1815 Nach der Völkerschlacht bei Leipzig (Sieg über Napoleon) setzt die preußische Herrschaft wieder ein.
1816 Von August 1816 an gehörte Capelle dem wieder neu gebildeten preußischen Landkreis Lüdinghausen an.

In Capelle gab es 69 Privathäuser, davon waren 10 mit Stroh und Rohr eingedeckt. 462Bewohner hatte der Ort. Hiervon waren 80 verheiratet. 13 Einwohner hatten einen landwirtschaftlichen Betrieb in der Größe von 15 bis 300 Morgen. Ein Lehrer unterrichtete 33 Knaben und 30 Mädchen.

13.1.1822 Gegen Sonnenuntergang Ausbruch einer Feuersbrunst im Dorf. I7 Häuser brannten ab. Der nördliche Teil der Kirche wurde beschädigt. Auch die Schule ist abgebrannt. Namen der Brandgeschädigten: Soddemann, Baumeister, Mersmann, Timpte, Lächel, Schulte, Schütte, Schumacher, Hüttmann, Schriever, Geuke, Wüller, Mehring, Heitbaum, Stattmann, Tenkhoff, Börste.

Zum Dank für mannigfaltige Hilfe luden die Einwohner von Capelle, nachdem die Brandschäden geheilt waren, ihre Helfer alljährlich zum "Capeller Sattessen" ein. Im Laufe von 100 Jahren entwickelte sich dieses ursprüngliche Dankfest zum allgemeinen Volksfest mit Preisschießen, Kegeln, Tanz usw. Nach dem Zweiten Weltkrieg ist dieser Brauch nicht wieder aufgelebt.

Mitglieder der Unterstützungskommission für Brandgeschädigte waren die Kolonen Jagetho und Berlemann.

13. 6. 1822 Das Haus des Kötters Baumeister ist abgebrannt.
1822 Schon in diesem Jahre wurde über die Bildung einer eigenen Pfarrei mit überörtlichen Stellen verhandelt.
1823 In diesem Jahre erfolgte eine Befragung der "Familien-oberhäupter" von Capelle über die Einführung des Tauf- und Begräbnisrechtes. Es wird ein stimmig beschlossen, einen entsprechenden Antrag zu stellen. Das Tauf- und Begräbnisrecht war wahrscheinlich seit 1803 erloschen.

18.2. 1823 Lehrer Schenkwald berichtet, daß 39 Knaben und 41 Mädchen die Schule in Capelle besuchen.
bis 1823 Der Vikarius zu Capelle übte das Beichtehören, das Versehen der Kranken und das Austeilen der hl. Kommunion als gebotene Pflicht noch nicht aus. Er las nur sonn- und feiertags in der Kapelle die hl. Messe, hielt Predigt und Kirchenlehre.
seit I824 Die Seelsorge wird auf "Krankenbesuchsversehen"

ausgedehnt, seitdem aufgrund eines Erlasses des Generalvikars das Allerheiligste in der Kirche aufbewahrt wird. Für die Beerdigung auf dem Capeller Friedhof ist jedoch noch die besondere Erlaubnis des Werner Dechanten erforderlich.

2. 8.1825 Gemeinderat Lächel und die Einwohner Bernhard Heiling, Timpte, Schulte-Capellen beantragen einen zweiten Geistlichen nach Capelle zu beordern, der auch gleichzeitig Lehrer sein soll. Gemeinderat Lächel wird hier zum ersten Mal genannt.
28.7.1828 Lächel, Efting, Heiling und Timpte gehören dem Gemeinderat an.
1831 Das neue Amt Werne mit der Gemeinde Capelle wurde gebildet. Vorher gehörte Capelle über 400 Jahre lang zum Fürstbischöflichen Amt Werne.
1832 Das Schindeldach des Spritzenhauses ist baufällig. Die Instandsetzung soll 5 Reichstaler, 10 Silbergroschen und 8 Pfennige kosten, wenn es mit Ziegeln eingedeckt wird. Der Standort ist nicht mehr feststellbar.
1832 - 1834 Die Grundsteuer für die Gemeinde beträgt 692 Reichstaler, 26 Silbergroschen, 7 Pfennige. Die Gewerbesteuer wird mit 32 Reichstaler vermerkt. Für Schuldzins muß die Gemeinde 12 Reichstaler aufbringen.
1833 Hochzeit Marias von Plettenberg mit dem ungarischen Grafen Nikolaus Maria Franz von Esterha'zy Galantha.
16.3.1834 Die Kirche wurde durch Brand stark beschädigt. Schneider Quante war Läuteküster.
30.7.1835 Gemeinderat Lächel bestätigt einen Vertrag zwischen Vikar Niehoff und einer Firma über das Umgießen von zwei Kirchenglocken.
1837 Der Glockenstuhl und das Turmdach werden erneuert, da vorher durch Brand beschädigt.
1837-1840 U. a. wohnten folgende Familien in Capelle: Bachtrup, Vernekohl, Naher, Trost, Stattmann, HöltMann, Schlüter, Stohlbrink, Berlemann, Stoltekamp, Hölscher, Mersmann, Jagetho, Schulze-Efting, Baumeister, Ruller, Wesselmann, Starenkarnp, Geuke, Krampe, Fuisting, Ribbliege, Stertkamp, Wittkamp, Temann, Lächel, Steimann, Sudtmann, Schulte, Obs, Niehüser, Peters, Schumacher, Timpte, Soddemann, Erkmann, Heitbaum, Trochte, Schlotmann, Schulze-Capelle, Schürmann, Bleckmann, Plaßmann, Pennekamp, Normann, Kraspott, Wörmann,' Dahlmann, Putmann, Teigeler, Schriever, Nägeler, Heiling, Möthe oder Möhr, Beckmann, Overkamp, Wiegers, Becker, Quante, Langenberg, Willenbrink, Heiwerth, Reher, Hönekopp, Witte, Nachtkamp, Krampe, Gehrenkämper, Griesdorn, Wortmann, Richter, Kreienkamp, Holtkamp, Kampschulte, Weber, Börste, Heitkamp, Möllmann. Andere Namen waren in der Urkunde nicht zu entziffern.
25. 4. 1844 Meistbeerbten = Gemeindevertreter: Kolonen Wördemann, Wesselmann, Kraspott, Baditrup, Wittkamp, Schulze-Efting, Simon, Trost und die Kötter Schlüter und Püttmann.
26. 7. 1843 Zwischen dem Rentmeister Morbach zu Nordkirchen und Heinrich Heuwerth gt. Barth im Beifang Capelle wurde vereinbart, daß das Grundgeld von 3 Schillingen und 2 Hühnern, welches auf Speckmanns oder Barths Kotten ruht und jährlich an die Gräfin Esterha'zy zu entrichten ist, dadurch abgelöst wird, daß Heuwerth einmalig einen Betrag von 8 Talern, 28 Silbergroschen und 9 Pfennigen zahlt.
10.8.1844 In der Gemeindevertretung wurde über die Anschaffung von Glocken für die Kirche beraten.
1846 Großes Notjahr in hiesiger Gegend.
1847 In Capelle besteht ein Armenfonds.
1847 Wegewärter Griesdorn hat seinen Dienst für die Gemeinde aufgenommen.
1848 Graf Franz Egon Ludwig von Fürstenberg zu Herdringen ist Besitzer des Gutes Ichterloh (Rentmeister Zapfe).
25.6. 1850 Die Gemeindevertretung lehnt auf Befragen des Landrats eine Zuweisung zu einer anderen Gemeinde als Werne ab.

In dieser Sitzung wird auch die Bestellung eines Gemeindevorstehers abgelehnt, da man sie nicht für erforderlich hält.

19.3.1851 Folgende Gemeinderäte wurden vereidigt und in ihr Amt eingeführt: Kolon Berlemann, Kolon Kraspott, Zimmermann Clemens Bleckmann, Kolon Schulze-Efling, Kolon Franz jagetho und Kötter Wilhelm Simon. In dieser Sitzung wurden Jagetho und Simon zu Schöffen gewählt. Heinrich Schulze-Capelle wurde zum Gemeindevorsteher gewählt. Es wurde ausdrücklich festgelegt, daß dem Gewählten für seine Tätigkeit keine Entschädigung zu zahlen ist.
12.4.1851 Kolon Franz Jagetho, 33 Jahre, wurde zum Gemeindevorsteher gewählt, bis 1888 im Amt. Kolon Wilhelm Nöllmann ist neuer Gemeinderat.
30.9.1852 Die Einführung einer Hundesteuer wird abgelehnt.
17.7.1858 Die Gemeindevertretung beschließt den Abbruch des alten Spritzenhauses.
1858 L. Kortendieck malt ein Wasserfarbenbild von der Burg Ichterloh. Das Originalgemälde ist im Besitz der Familie Schulze-Ehring, Ascheberg.
6.7.1863 Im Gemeinderat: Ophaus, Jagetho, Efling, Kraspott, Bleckmann,Simon und Berlemann.
4.3.1864 Wilhelm Haverkamp (später bekannter Bildhauer und Professor) in Senden geboren, seit dem 2. Lebensjahr in Capelle bei seinem Onkel, dem Lehrer Wilhelm Ferlmann aufgewachsen. Haverkamp ging mit 13 Jahren als Bildhauerlehrling nach Münster. Als Künstler war er in Berlin (großer Staatspreis), Dresden, Brüssel, Antwerpen, Rom, Zürich, Mailand und Genua tätig. Ein Volksschüler aus Capelle wurde Professor.

Lehrer Ferlmann hatte auch die Verwaltung der »Barriere« (Schlagbaum).

11.6.1864 Eine neue Kirchenglocke wurde bestellt. Eine kleine Glocke ist bereits vorhanden.
1864 - 1866 Kriege mit Dänemark und Österreich.

10.3.1866 Karl Benning (früher Peters) geboren. Benning war einer der letzten Holzschuhmacher, am 16.10.1939 verstorben.
29.5.1867 Josefine Reckmann, geborene Hölscher, in Capelle geboren; gestorben am 17.1.1944. Sie war die letzte Hebamme im Ort.
21.11.1867 Bernhard Lohmann geboren; am 28. 7. 1966 verstorben.
1868 In Capelle besteht ein Kriegerverein.
1870 Die landwirtschaftlichen Gebäude der Burg Ichterloh wurden abgebrochen. Das Material wird zum Wiederaufbau des durch Blitzschlag abgebrannten Hofes Schulze-Efting verwendet.
1870 / 71 Deutsdi-französischer Krieg.
1873 -1875 Kolon Lohmann, gt. Wördemann, ist Schiedsmann.
1872 - 1875 Burg Ichterloh wird abgebrochen. Es war ein zweistöckiges Steinhaus mit einem kleinen Türmchen. In der Burg war eine Kapelle, für deren Bedienung bis zuletzt ein Burgkaplan angestellt war. Die Steine aus den Fundamenten des Schlosses wurden von den Besitzern für die Pflasterung des Kirchhofes zu Herbern abgegeben. Das andere Material wurde zum Neubau des Forsthauses Ichterloh (Vorholz) gebraucht. Besitzer: Graf Fürstenberg zu Herdringen.
7. 4.1876 Der Gemeinderat spricht sich gegen die Einrichtung eines eigenen Standesamtes aus.

Zimmermeister Clemens Bleckmann ist Vorsitzender des Capeller Kirchenvorstandes.

23.10.1877 Neuer Amtsverordneter wird Schulze-Wessel als Nachfolger von Berlemann.
1878 Der Kirchenetat weist Ausgaben für das Hungertuch aus.

Theodor Kainpschulte ist Organist, Theodor Wöstmann läutet die Glocken und zieht die Turmuhr auf.

17.1.1880 Die Gemeindejagd wird an Gemeindevorsteher Jagetho mit 4 : 2 Stimmen auf 6 Jahre zum Preise von 120 Mark je Jahr verpachtet.
28.8.1880 Der Kötter Wilhelm Simon wird zum Kollektanten für den Kölner Dombau gewählt.
21.4.1881 Heinrich Rinschede in Werne geboren. Rinschede war Pfarrer von St. Petrus in Spellen am Niederrhein, und zwar in der Zeit von I933 bis i95o. Er war der letzte Primiziant von Capelle. Das erste heilige Meßopfer in Capelle feierte H. Rinschede am 21.6.1908.
20.12.1880 Neuwahl für die Klassensteuereinschätzungskommission. Gewählt wurden: Kolon Jagetho, Kolon Ophaus und Kolon Schulze-Efting. Diese Urkunde ist mit dem ersten eigenen Gemeindestempel versehen.
24.9.1881 Die Gemeindevertretung wählt Theodor Bachtrup zum Schiedsmann und Gerhard Kraspott zu seinem Stellvertreter.
12.1.1883 Die Gemeindevertretung lehnt den Ausbau der Mühlenstraße ab, da keine Verpflichtung hierzu bestehe.
26.7.1883 Bernhard Ophaus wurde zum stellvertretenden Gemeindevorsteher gewählt.
1.1.1884 Anton Schulze-Capelle schenkt der Gemeinde ein Friedhofsgelände (heute alter Friedhof).
bis 1884 Die Toten wurden auf dem Kirchhof direkt an der Kirche begraben, und die Gräber weder mit einem Stein, noch mit einem Kreuz versehen, so daß 2 bis 3 Tage nach der Beerdigung niemand mehr imstande war, das Grab seines Angehörigen mit Sicherheit zu bezeichnen.
7.6.1886 Bleckmann wird als Gemeindevertreter eingeführt. Inzwischen ist auch Höltmann für den verzogenen Berlemann Gemeindevertreter geworden.
22.10.1886 Die Gemeindevertretung lehnt die Befolgung der landrätlichen Verfügung, eine Feuerwehr zu gründen, ab. Grund: in Capelle gebe es nur wenig Häuser, daher sei eine Feuerwehr sinnlos.
20.2.1888 Johann Bernhard Ophaus wird zum Gemeindevorsteher gewählt. Schulze-Efting ist Stellvertreter. Wittkamp kommt in den Gerneinderat.
4.3.1889 Das bischöfliche Generalvikariat teilt mit, daß der Bischof bereit ist,unter bestimmtenVoraussetzungen die Vikarie Capelle zur selbständigen Pfarre zu erheben.
1890 Capelle hat 524 Einwohner.
4.9.1890 Clemens Fleckmann gt. Bleckmann wird zum Schiedsmann gewählt.
1892 Die Kirdie zu Capelle erhält das Tauf- und Begräbnisredit verliehen. Auch dürfen die Kinder jetzt in Capelle zur ersten heiligen Kommunion gehen und die Erwachsenen in Capelle ihrer österlichen Pflidit nachkommen. Vikar war Willenbrink. Der Läuteküster- und Organistendienst wurde von Werne aus durchgeführt.

Rektor Willenbrink beantragt die Genehmigung zur Durchführung der Fronleichnamsprozession. Rektor Willenbrink schenkt der Kirche zu Capelle 3.000 Mark, da sie kein Vermögen hat.

1892 Die Gemeindevertreter Kaufing und Heuwerth werden eingeführt.
1893 Der Kirchenvorstand stellt in einem Schreiben an den Bischof fest, daß die zwei anderswo üblichen Prozessionen noch nicht durchgeführt werden. Es wird um Genehmigung nachgesucht. Auch wollen sie den Dienst eines Capeller Geistlichen nie annehmen.
1898/99 Neue Mädchenschule wurde fertiggestellt. Erbauer: Zimmermeister Bernhard Beckmann, Beifang. Preis: I I 2 77,5 0 Mark. Die Gemeindevertretung beschließt getrennten Unterricht von Knaben und Mädchen.
23.10.1899 Die Gemeindevertretung hat beschlossen, das Grundstück für den Friedhof (jetzt alter Friedhof) der katholischen Kirchengemeinde zu übertragen.
28.3.1900 Der Kirchenbezirk Capelle wird von der Mutterkirche Werne getrennt und zur selbständigen Pfarre erhoben. Pfarrer Wigger ist erster Pfarrer von Capelle mit gleichzeitiger Ortsschulaufsicht.

Als erstes Brautpaar werden in der Kirche getraut: Gerhard Höltmann und Franziska Denter, und zwar am 24.4.1900.

1900 Die Gemeinde hat eine Größe von 633,30 ha. Die Einwohnerzahl beträgt 577.