Tips und Tricks (6)

Thema: Einlaufen und Pflege von Bergschuhen

Die Schuhe drücken - was nun?

Trotz sorgfältigem Anprobieren, Aussuchen, Vergleichen bei dem riesengroßen Wander- und Bergschuhangebot gehen die ersten Wanderungen und Bergtouren nicht immer ganz ohne Druckstellen über die Bühne. Alte "Wanderfüchse" sind davon weniger betroffen als "Greenhorns" , deren Füße sich erst noch an die schweren Schuhe gewöhnen müssen.

Druckstellen können dazu führen, daß sich Blasen an den Füßen bilden, die letztlich die Wanderung oder den Bergurlaub ganz schön beeinträchtigen können!

Hier einige Tips aus der "Erfahrungskiste":

1. Probieren Sie die neuen Schuhe immer mit etwas dickeren Socken! Die guten Wandersocken haben an den "Problemstellen" eine dicke Frotteeauflage, die einiges an Druck aufnehmen kann. Solche Socken empfehlen wir ohne Einschränkung!

2. Lassen Sie sich nie verleiten, während der Wanderung oder Bergtour die Füße im kalten Bach abzukühlen! Darauf reagiert die empfindliche Haut der Füße sehr negativ! Abends nach der Tour ist das Kühlen eine sehr gute Sache!

3. Wenn Sie ganz empfindliche Füße haben, massieren Sie vor der Tour das uralte Hausmittel "Hirschtalgsalbe" in die Fußhaut ein. Das beugt mächtig vor! (Die Salbe ist im Geschäft als"Gehwol" oder "Gehfit" zu bekommen).

4. Kündigt sich während der Tour eine Druck- oder Reihungsstelle an, machen Sie kurz Halt und kleben ein Stück Hansaplast auf die schmerzende Stelle, Strumpf darüber - und schon geht's weiter! (Es gibt vorbereitete Pflaster in der Drogerie oder auch hier im Geschäft).

• Ist eine Druckstelle sehr hartnäckig, schneiden Sie ein passendes Stückchen von dem speziellen Moosgummi ab, welches wir für Sie bereithalten. Eine ovale oder ellipsenförmige kleine Platte von diesem Gummi schieben Sie zwischen Strumpf und Haut über die schmerzende Stelle, sicher ist sicherer ist es, das Moosgummi mit einem Stückchen Pflaster zu fixieren : Sie werden sich wundern, was so ein kleiner Trick bewirkt! Wenn Sie die Kanten des Gummis mit einem scharfen Messe, abschrägen, ist es optimal !

Einlaufen

- ein guter Lederschuh paßt sich Ihrer Fußform an. Vor der ersten Tour die Schuhe zu Hause einlaufen. Bei empfindlichen Füßen haben sich doppelwandige Spezialsocken bewährt. Bei extremer Fußform im Fachgeschäft an Problemzonen "weiten" lassen (oder als Selbsthilfe die Schuhe naß machen und einlaufen).

Bei den meisten Modellen unseres Angebotes können die eingelegten Fußbetten gegen eine vom Orthopäden gefertigte Einlage ausgetauscht werden, sie eignen sich also für lose Einlagen.

Richtige Schuhpflege

- jeder Schuh braucht gute Pflege!

Schönheit und Lebensdauer hängen ganz wesentlich von der ihnen angesehenen "Behandlung" ab. Leder ist ein natürliches Material und "lebt". Es ist elastisch und atmungsfähig, und will auch entsprechend ernährt werden.

Folgendes soll man beachten:

- zur Erhaltung einer guten Form, Schuhe nach dem Ausziehen auf passenden Schuhspanner geben (möglichst aus Holz, weil saugfähig!).

- für gute Auslüftung und Trocknung sorgen (Fußbett herausnehmen)

- neue Schuhe vor dem ersten Tragen mit geeignetem Pflegemittel behandeln.

- naße Schuhe schonend trocknen, nicht an Heizung, Ofen, Feuer oder dgl.

Naßes Leder verliert sonst seine Elastizität (es verbrennt sehr leicht) Ggf. hat sich Ausstopfen mit Papier bewährt.

- regelmäßig mit Pflegemittel nachbehandeln

- Problemzonen (Nähte oder Ähnliches) besonders intensiv Imprägnieren.

Spezifische Pflege - (nach Lederarten)

Auf der Innenseite der Lasche sind neben der Schuhgröße und Kategorie die Pflegemittel mit Symbolen wie folgt gekennzeichnet:

I - nehmen Sie eine SCHUHCREME neutral oder in der passenden Farbe und'imprägnieren Sie zwischendurch nach !!

II - Mit handelsüblichen Imprägnierungssprays oder flüssigt (nicht fett) das Oberteil,besondersaber die Besatzte, Nähte, und den Sohlenübergang imprägnieren. Kein Lederfett oder Öl verwenden - das würde die Hydrophoblerung ruinieren!!

III - SPORTWACHS für den Schaft verwenden, Beugezonen, Faltlasche und bei zwiegenähten Schuhen auch die Sohlennaht besonders sorgfältig behandeln.

Tip : Alle Treckingschuhe und alle Bergschuhe mit Sportspray und Wachs pflegen, ist immer richtig. Naturrindleder-Bergschuhe am besten nur mit Wachs pflegen.

Wichtig :

Die Metalltelle am Schuh, wie Ringe, Haken und dergleichen sind aus veredeltem Eisen und brauchen deshalb Schutz vor Oxidation. Wenn Sie nach I und II pflegen, Metallteile nach Bedarf mit VASELINE schützen

Und nun: Viel Spaß beim Wandern und Bergsteigen möglichst ohne Druckstellen und Blasen!

Bergsport Sundermann