Die Dolomiten - ein geologisches Wunderwerk



Das Wunderland der Dolomiten ist aus einer von Geschehnissen, die sich vor 200 Millionen Jahren abgespielt haben, hervorgegangen.



Damals überfluteten riesige Lavaströme die Täler, die zu einem rötlichen harten Gestein erstarrten, das heutzutage Porphyr genannt wird. In den folgenden Jahrtausenden bot das Land der heutigen Dolomiten einen trostlosen Anblick. Jede Spur von Lebebwesen war ausgelöscht, und Schwaden giftiger Gase lagerten über Tuff und Asche. Nach vielen Millionen Jahren begann das Festland zu sinken, und es wurde somit von den Wellen des angrenzenden Ur-Mittelmeeres überspült. Es lagerten Schwemmsande, Tone, Gipse ab, und Myriaden kalkhaltiger Skelette und Schalen kleinster Lebewesen häuften sich in Millionen von Jahren zu Bänken weißer Kalke. Schichten aus Mergeln und bunten Kieselerden legten sich darüber.



Dieser langsame Ablagerungsprozeß wurde immer wieder durch vulkanische Eruptionen unterbrochen. Die See kam in Aufruhr, denn Atolle und Riffe wurden von Aschenregen überschüttet, und Schnecken, Muscheln und Korallentiere wurden zu Milliarden vernichtet und begraben.



Vor 70 Millionen Jahren haben dann ungeheure Kräfte die lagernden Schichten und Kalkbänke zusammengeschoben und langsam emporgehoben. Den Fluten des Meeres entstieg in kurzer Zeit, erdgeschichtlich gesehen, ein abtenteuerlich aussehendes Land. Nach tropischen Hitzeperioden folgte ein anhaltender Rückgang der Temperatur. Auf den Bergen fiel nur noch Schnee, und von den rasch wachsenden Gletschern wurde Eis herabgeschoben. Die erste Eiszeit hatte begonenen, die über 40.000 Jahre dauerte, In der ersten Eiszeit, vor rund 12.000 Jahren, fällt in Europa das Auftreten der ersten Menschen auf, und die Dolomiten dürften ungefähr so hervorgegangen sein, wie sie eben heute sind. Die schürfende und hobelnde Arbeit der Gletscher ist leicht zu erkennen. Die U-Form der Täler, z.B. das Langental, ist eine typische Eiszeiterscheinung.



Ihren wohlklingen Namen hat diese schönste Bergwelt der Erde dem französischen Mineralogen Deodant de Dolomieu zu verdanken., der vor etwa 200 Jahren die Besonderheit des Gesteins erkannte.